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Ex-Handball-Nationalspieler
Olympionike aus Datteln als Opfer einer Betrugsmasche? Mahnungen von Online-Händlern flattern ins Haus
- vonFabian Hollenhorstschließen
In der Corona-Krise boomt der Online-Handel weiter. Peter Kleibrink (69) und seine Frau Monika haben damit eigentlich nichts am Hut - bis sie Zahlungsaufforderungen von Online-Bestellungen erhalten haben.
Als Peter Kleibrink 1976 für die Westdeutsche Handball-Nationalmannschaft im kanadischen Montreal bei den Olympischen Spielen am Ball war, sechs Tore in sechs Spielen erzielte und mit seinen Mitspielern den vierten Platz belegte, war an Online-Handel noch nicht zu denken.
Und auch heutzutage verzichten der 69-Jährige und seine Frau Monika Schwalm-Kleibrink darauf, Ware im Netz zu bestellen - auch wenn zum Beispiel Bekleidungsgeschäfte derzeit geschlossen haben. „Ich weiß überhaupt nicht wie das geht“, sagt seine Frau Monika Schwalm-Kleibrink.
Datteln: Online-Händler droht mit Inkasso-Unternehmen - Letzte Mahnung
Die erste Berührung mit dem Geschäft im Netz hatten die Kleibrinks in der ersten Januarwoche 2021, als sie Post von der „Ratepay GmbH“ im Briefkasten hatten. „Letzte Mahnung“ steht auf dem Schreiben in Versalien geschrieben. Die Kleibrinks hätten im November eine Bestellung beim Online-Händler „About You“ aufgegeben, heißt es in dem Schreiben. Auf eine Mahnung vom 23. Dezember 2020 hätten sie nicht reagiert.
Ein Dreierpack Stoffmasken sowie eine schwarz-weiße Jacke in Größe L soll Peter Kleibrink auf seinen Namen bestellt haben. Doch Ware ist in der Klemensstraße in Datteln, wo die Kleibrinks wohnen, nie angekommen. „Größe L passt meinem Mann auch überhaupt nicht“, sagt Monika Schwalm-Kleibrink. 213,27 Euro zuzüglich 4,80 Euro Mahngebüren soll Peter Kleibrink nun schnellstmöglich überweisen, sonst werde ein Inkasso-Unternehmen eingeschaltet.
Datteln: Auch Sohn Carsten bekommt Rechnung von Online-Händler per Post
Wenige Tage später wird es dann kurios: Carsten Schwalm, Sohn von Monika Schwalm-Kleinbrink, wohnt im gleichen Haus in der Klemensstraße und hatte plötzlich auch einen Brief von „Ratepay“ im Kasten. Er soll unter anderem Baby-Bodys, einen Kinder-Schneeanzug, Kinder-Schuhe, einen Schlafanzug und weitere Artikel gekauft haben - insgesamt zehn Stück.
Doch auch er habe eine solche Bestellung nie getätigt. 301,52 Euro soll er überweisen, heißt es in seinem Schreiben. Gründe für die unverhoffte Post kann es mehrere geben. So könnte unter anderem der Firmenname von „About You“ oder „Ratepay“ von den Betrügern missbraucht werden. Auch möglich wäre, dass jemand Name und Adresse der Kleibrinks für seine Rechnung angegeben hat, die Ware aber an eine andere Adresse liefern gelassen hat.
Datteln: Polizei sind Fälle bekannt - Familie erstattet Anzeige
Polizeisprecherin Ramona Hörst hört von solchen Vorfällen nicht zum ersten Mal. Bekannt sind solche Betrugsmaschen oft auch per E-Mail. „Wenn man reinen Gewissens sagen kann, dass man nichts bestellt hat, kann man relativ gelassen damit umgehen“, sagt sie. Denn wer keine Bestellung erhalten hat, müsse auch nicht zahlen. Jederzeit könne man sich mit solchen Fällen aber auch bei der Polizei melden, sagt sie.
Und das hat Familie Schwalm-Kleibrink nun auch getan und diesen Fall zur Anzeige gebracht. Der Forderung, das Geld zu überweisen, sind sie nicht nachgekommen.