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Corona-Pandemie
Werksärzte sollen im Chemiepark impfen können
- vonThomas Fiekensschließen
Evonik will seine 20.000 Beschäftigten in Deutschland, also auch am Standort Marl im Chemiepark, und deren Angehörige selbst impfen. Allein: Es fehlt der Impfstoff.
Pünktlich zum gestrigen „Impfgipfel“ von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder ist der Spezialchemiekonzern Evonik am Freitag mit der Forderung in die Offensive gegangen, neben Hausärzten auch Betriebsärzte in die Coronavirus-Schutzkampagne einzubeziehen. Vorstandschef Christian Kullmann meint: „Es wird höchste Zeit, dass wir beim Impfen unterstützen dürfen. Wir sind bereit, es kann direkt losgehen.“
Der Chemiepark Marl ist der größte Evonik-Produktionsstandort, aktuell bereiten sich die acht Werksärzte und zehn medizinischen Mitarbeiter im werkseigenen Gesundheitszentrum auf die Impfung von Beschäftigten vor. Im Mitarbeiter-Restaurant Culimar - dort, wo sonst auch gehobene Küche serviert wird - wird das Impfzentrum analog öffentlichen Einrichtungen mit mehreren Impfstraßen aufgebaut. Grundsätzlich könnten in Marl alle derzeit zugelassenen Impfstoffe verimpft und Kühlmöglichkeiten von der Forschungseinheit Creavis bereitgestellt werden.
„Verfügen über das Personal und die erforderliche Infrastruktur“
Auch diese Ansage an die Politik ist unmissverständlich: „Anders als viele niedergelassene Hausärzte haben wir die Möglichkeit, andere medizinische Aufgaben temporär zurückzustellen. Wir verfügen über das Personal, die Örtlichkeiten sowie die erforderliche Infrastruktur, um in kurzer Zeit viele Menschen impfen zu können“, sagt die ärztliche Direktorin von Evonik, Dr. Uta Müller.
Konzernchef Kullmann verweist auch auf diesen Aspekt: „Die Pandemie belastet die Wirtschaft immer noch erheblich. Daher muss die Impfrate in Deutschland zügig steigen, damit wieder mehr Normalität möglich wird.“ Das Impfangebot von Evonik ist auf freiwilliger Basis. „Eine Impfpflicht wird es nicht geben“, heißt es in der konzerneigenen Impfstrategie. Zudem respektiere das Unternehmen selbstverständlich bestehende staatliche Priorisierungen, solange nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht, um jedem ein Impfangebot zu machen. Übrigens gibt‘s im Chemiepark ein eigenes Impfzentrum.