- vonJulia Heimlichschließen
MARL - Beim Klassentreffen hatten einige noch "vergessen", ihr Schnitzel zu bezahlen. Jetzt finanziert der Abi-Jahrgang 1992 des Gymnasiums in Loekamp einen Brunnen in Äthiopien. Die Stiftung von Fußball-Profi Neven Subotic organisiert die Aktion. Der Kicker bedankte sich mit einer herzlichen Video-Grußbotschaft.
Vor einem Jahr traf sich der Abi-Jahrgang 1992 des Gymnasiums im Loekamp zum 25. Klassentreffen. Im Recklinghäuser "Drübbelken" saßen die früheren Schüler zusammen, aßen Schnitzel und tranken Bier. Dumm nur: Einige vergaßen zu bezahlen. Die letzten Gäste blieben auf der Rechnung sitzen.
„Wir fanden es zu aufwendig, bei jedem nachzurechnen, was genau er uns schuldet“, erzählt Anette Krause. Also bat sie die Zechpreller anders zur Kasse: Jeder, der vergessen hatte zu bezahlen, sollte eine Spende an die Neven-Subotic-Stiftung entrichten. Die Stiftung des ehemaligen Innenverteidigers von Borussia Dortmund baut in Schulen und Gemeinden Brunnen und Sanitäranlagen.
Die Idee fand sofort Anklang – nicht nur bei den Zechprellern. „Nach dem ersten Wochenende hatten wir schon 3000 Euro zusammen“, so Peter Wozny.
Fußballprofi schickt Videobotschaft
Mit stolzen 14.050,04 Euro ist nun sogar mehr Geld zusammengekommen, als erwartet. Der Spendenscheck wurde am Samstag überreicht. Neven Subotic, der in Frankreich trainiert, bedankte sich in einer Videobotschaft, die sich die Förderer gemeinsam ansahen. „Ende des Jahres wird eine Organisation in Äthiopien entscheiden, wo genau der Brunnen gebaut werden kann“, so Peter Wozny. „Vom Beschluss bis zur Einweihung können ein bis zwei Jahre vergehen.“ Wozny hofft, dass der ein oder andere Spender dann in Äthiopien dabei sein kann.
Ein anderer Brunnen konnte aber schon am Samstag eingeweiht werden: Eine Anlage mit Pumpe steht nun auf dem Schulhof des GiL. Es ist das neue Abi-Denkmal der Jahrgangsstufe.