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Karneval
Umzug in Corona-Zeiten - hier werden die Kamelle in die Vorgärten geschossen
- vonMeike Holzschließen
Eigentlich würden Karnevalisten aktuell den Höhepunkt der Session feiern. Vieles fällt zwar der Corona-Pandemie zum Opfer, ersatzlos gestrichen sind die „tollen Tage“ in Marl aber nicht worden.
Erst der virtuelle Rathaussturm an Weiberfastnacht. Und an diesem Sonntag ein ganz besonderer Karnevalsumzug in Sickingmühle. Pfarrer Ulrich Müller und Pastoralreferent Wilhelm Heek machten sich von der Christ-König-Kirche zu einer kleinen Tour durch die Siedlung auf.
Getreu dem aktuellen Motto „An Karneval tröten wir zu Haus“ überraschten sie ihre Nachbarn, die neugierig an Fenstern und Eingangstüren das bunte Geschehen verfolgten. Mit einer selbst gebauten Kamellekanone schossen sie süße Leckereien in die Vorgärten. „Das dürften 20 bis 25 Kilogramm sein“, sagt Müller und wirft einen prüfenden Blick in die Kisten, die auf der Ladefläche eines Piaggio-Dreirads verstaut sind. Gut 100 Piccolos wechselten ebenso den Besitzer. „Für die Mütter“, fügt der Pfarrer schmunzelnd hinzu.
Als Sparziergänger von der lauten Karnevalsmusik angelockt wurden und das bunte Treiben in einer größeren Gruppe dicht an dicht und ohne Masken verfolgten, machte Müller via Mikrofon eine klare Ansage: „Haltet Abstand, sonst hören wir auf.“ Auch als Kinder der kleinen Delegation folgten, griffen die Verantwortlichen durch. „Alle sollen Zuhause bleiben, wir kommen zu ihnen“, betont Müller. Mit Musik, Kamelle und einem kräftigen Helau.