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Straßen in Marl
Von der Bergstraße bis zum Steinernkreuz - Diese Marler Straße bietet Abwechslung
- vonPatrick Köllnerschließen
Teil 22 unserer Serie beginnt an der stark befahrenen Bergstraße und endet zwischen weiten Feldern.
Von der Bergstraße aus blicken wir an einem sonnigen Dezembertag auf die Einfahrt zur Langehegge. Wer hier zu Fuß die Fahrbahn überqueren möchte, sollte höllisch aufpassen, denn das Verkehrsaufkommen ist hoch. Wir schaffen es aber sicher und beginnen unsere Reise.
Links sehen wir eine Reihe moderner Wohnhäuser. Sie ersetzten eine berüchtigte Notunterkunft für Obdachlose, die in den 90ern für Schlagzeilen sorgte und von den Bewohnern selbst „Todeslager“ genannt wurde. Wir passieren rechts die Einfahrt zum Lehmbecker Pfad und erreichen ein kleines Waldstück.
Hier treffen wir Ina Domnik. Die Marlerin kennt sich in der Gegend gut aus und geht auf den Schleichwegen zwischen den Häusern oft mit ihrem Hund spazieren. Nach Abschluss der Lärmsanierung auf diesem Abschnitt der Langehegge lobt Ina Domnik den deutlich leiser gewordenen Verkehr.
Marl: Verkehrsberuhigung auf der Langehegge
Diese Veränderung gefällt auch Werner Beckmann, der seit 51 Jahren in einem Haus gegenüber wohnt. „Früher gab es in dieser Gegend nur Felder“, erinnert sich der 85-Jährige. Was ihm auch gefällt, ist die Nähe zur Paracelsus-Klinik oder den Einkaufsmöglichkeiten in Hüls. Werner Beckmann: „Das ist alles gut zu Fuß erreichbar und sollte es mir mal schlecht gehen, könnte mich meine Frau schnell mit der Schubkarre in die Klinik bringen“, lacht der Rentner. Die Schubkarre braucht er heute für die Gartenarbeit.
Mit Gartenarbeit hat auch Maria Rohkemper zu tun. Sie treffen wir auf dem Gelände ihrer Firma Kulmann-Rohkemper. Das befindet sich hinter dem Rechtsknick der Langehegge auf der linken Seite. Der Familienbetrieb besteht seit 80 Jahren in Marl und das soll auch so bleiben. „Wir sind hier zu Hause“, sagt Maria Rohkemper. Die Unternehmen der Firmengruppe bieten unter anderem Garten- und Landschaftsbau sowie eine Baumschule an.
Ein Stück weiter an der Kreuzung mit der Breddenkampstraße treffen wir Hannelore Koch, die mit ihrem Sohn Tobias und Hündin Paula eine Runde um den Kreisverkehr spazieren geht. Den neuen Straßenbelag findet sie gut: „Wir müssen aber auch alle dafür bezahlen“, sagt Hannelore Koch und lacht. Wegziehen würde sie nicht mehr, dafür gefällt es ihr in der Gegend zu sehr.
Straßen in Marl - diesmal: die Langehegge




Marl: Bäckerei spezialisiert sich auf Torten und Pralinen
An Umzug denken auch Katrin Angrick und ihr Bruder Steffen Angrick nicht. Die beiden gehören zum Team von „Hugos Backstube“ im Haus Nr. 168. „Das Haus war 1961 das erste Gebäude an dieser Straße“, sagt Katrin Angrick. Früher als Bäckerei Gerlach bekannt, gehören heute verstärkt schon optisch verlockende Leckereien wie Torten und Pralinen zum Angebot. Für eine von ihm kreierte Praline gewann Steffen Angrick in diesem Jahr sogar den ersten Platz bei einem Wettbewerb der NRW-Handwerkskammer.
Unsere letzten Meter führen uns vorbei an weiten Feldern bis zur Ortslage Steinernkreuz. Hier endet die Langehegge. Links geht es an den Fischteichen vorbei nach Recklinghausen, rechts führt der Weg nach Alt-Marl und zurück in die Redaktion. Dahin fahren wir.
Reisen Sie mit uns auch über andere Marler Straßen. Wie wäre es mit der Ophoffstraße, Sickingmühler Straße, oder der Brassertstraße?