- vonHeinz-Peter Mohrschließen
MARL - Welche Perspektiven es für den Wohnungsbau in Marl gibt, diskutierten Experten im Rathaus beim Wohnungsbau-Kolloquium „Perspektiven für Marl“.
70 Fachleute und Interessierte diskutierten im Rathaus darüber, wie sich der Wohnungsmarkt in den Städten entwickeln wird und mit welchen Strategien die Stadt Marl planen sollte. Das Bauministerium fördere offensiv Modernisierungen, damit Marl und andere Städte ein attraktives Bild abgeben, sagte Rita Tölle. Förderprogramme gebe es genug, die Eigentümer müssten nur davon wissen – und investieren. Deshalb sollten die Kommunen Fördermöglichkeiten bekannter machen, Eigentümer motivieren. Marls Baudezernentin Andrea Baudek will das in den Blick nehmen. Sie hält die Sanierung bestehender Wohnungen für enorm wichtig: „Das Wohnumfeld ist die Visitenkarte eines Quartiers.“ Auch Dr. Jörg Harren, Standortleiter des Chemieparks, drängt darauf, dass Marl als Wohn- und Einkaufsstadt attraktiver werden muss, um nicht nur Ziel für Pendler zu sein.
Architektin Tanja Kuckert rät der Stadt, in schwierige Quartiere zu investieren. Ein Vorbild ist die soziale Stadt Hüls-Süd. Hier haben die Stadt und die (städtische) Neue Marler Baugesellschaft gezeigt, wie man ein Quartier verändert, Nachbarschaft stärkt, sagte Bürgermeister Werner Arndt: „SOS – Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit – sind für die Menschen ganz wichtig.“
Wenn Heuschrecken große Wohnkomplexe aufkaufen, Leerstände in Kauf nehmen, wenn sich niemand im Haus um den Müll kümmert, dann ziehen Mieter weg. Positives Gegenbeispiel ist die neuma: Sie setzt in den Quartieren auf Hausmeister mit klaren Ansagen, erklärte Prokurist Dirk Wieland. Ein Effekt: Das einstige Problemkind „Laubfrosch“ ist jetzt ein Vorzeigeobjekt und voll belegt. 210 Wohnungen sind in dem Hochhaus vermietet.