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Ärger um verdorbene Lebensmittel
Schimmel-Ware sofort reklamieren - was Verbraucherschützer in Marl raten
- vonHeinz-Peter Mohrschließen
Verbraucher haben ein Recht auf einwandfreie Lebensmittel. Darauf sollten sie auch pochen, wenn es ihnen so geht wie der Marlerin Andrea Toborek.
Sie ärgerte sich mehrfach über verdorbene Lebensmittel, die sie bei einem Discounter in Marl gekauft hat: Mal war das Kräuterbutterbaguette aus der Kühlung angeblich noch lange haltbar, aber schimmelig, in anderen Fällen waren Brot, Kartoffelsalat und Joghurt schlecht: „Sauer macht mich, dass dies kein Einzelfall ist und seit Monaten so geht“, sagt die Marlerin. Bewusst kauft sie jetzt in den Märkten des Discounters keine Waren mehr aus der Kühlung.
Wie sollten sich Verbraucher in solchen Situationen verhalten? Im Einzelfall sollten sie sich selbstverständlich beim Markt beschweren und die Ware reklamieren, sagt der Leiter der Verbraucherberatung im Marler Stern, Reint Jan Vos. Die Kunden sollten ihr Geld verlangen oder ein einwandfreies Produkt.
Lebensmittelüberwachung kontrolliert auch in Marl
Tauchen mehrfach verdorbene Lebensmittel im gleichen Markt auf, sollte man nicht zögern, den Fachdienst für Verbraucherbeschwerden des Kreises anzurufen, Tel. 02361/53-2125. Die Lebensmittelüberwachung kontrolliert unter anderem, ob die Kühlschränke kalt genug sind und die Kühlkette eingehalten wird. Beschwerden über bestimmte Lebensmittelmärkte in Marl sind der Verbraucherzentrale zurzeit nicht bekannt.
Grundsätzlich muss ein Produkt nicht verdorben sein, bei dem das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Ein Markt darf es weiter verkaufen, hat aber auch dann eine Gewährleistungspflicht. Wer zu Hause feststellt, dass Lebensmittel schlecht sind, sollte das sofort reklamieren und nicht erst Tage später, betont Reint Jan Vos. Der Kassenbon ist ein wichtiger Beweis. Tipps gibt es hier.
31 Beschwerden von Bürgern aus Marl
Es sei durchaus sinnvoll, Märkte auf verdorbene Produkte hinzuweisen, damit Fehler in der Kühlkette oder Hygiene entdeckt werden, empfiehlt der Verbraucherschützer: „Passiert mir das aber mehrmals im selben Laden, gehe ich woanders hin.“
245-mal kontrollierte die Lebensmittelüberwachung der Kreisverwaltung im vorigen Jahr Marler Betriebe, entnahm Produktproben oder untersuchte Fleisch. 130 Besuche waren Routinekontrollen. In 31 Fällen gingen die Lebensmittelkontrolleure Beschwerden Marler Bürger nach. Werden Lebensmittel nicht korrekt gekühlt, verwarnt die Behörde die Betriebe, verhängt Bußgelder oder ordnet Rückrufaktionen an. Anfang Januar 2020 wurde der Preise-Hammer in Hüls geschlossen. Dort hatte das Amt verderbliche Lebensmittel entdeckt, die nicht immer ordnungsgemäß gelagert waren.