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Ausstieg aus dem Musikbusiness
Wo Debbie aus Marl heute ihre berufliche Heimat sieht
- vonJochen Sängerschließen
Was macht eigentlich „Debbie“? Pop-Musikfans kennen die Polsumerin Janine Heydasch vor allem unter diesem Namen. 2005 hatte sie ihre Karriere begonnen.
Auch wenn sie ihre berufliche Heimat nicht mehr im Showbusiness sieht, erklärt Janine Kathrin Heydasch aus Marl unmissverständlich: „Musik wird immer mein Leben bleiben.“ Alles richtig gemacht – findet sie fünf Jahre nach der Entscheidung, aus dem Musikbusiness auszusteigen. Die Sängerin, die mehrfach vor dem Durchbruch stand, hat sich bewusst den unterschiedlichen Einflüssen entzogen. „Ich gehe jetzt nur noch auf Konzerte“, schmunzelt die 38-Jährige und sehnt deshalb ein Ende der Pandemie herbei.
Dass es mit dem Sprung in die Top Ten nicht geklappt hat, sieht „Debbie“ – so ihr Künstlername – im Rückspiegel entspannt. Das Scheitern des Projekts mit der Hamburg Cityband, in der sie an der Seite mehrerer prominenter Musiker als das „American Girl“ mitgewirkt hatte, erleichterte ihr die Entscheidung, ins bürgerliche Leben zurückzukehren. Den Menschen in der Region bleibt die Tochter von Klaus Heydasch, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Polsumer Vereine, durch ihre Zeit bei Hit Radio Vest und die Gastauftritte beim Polsumer Weihnachtsmarkt in Erinnerung.
Janine Heydasch wohnt weiterhin in Hamburg und schätzt die Lebensqualität, die ihr das Appartement im 23. Stock eines Wolkenkratzers in Alsternähe beschert. Dass der Platz dort allmählich enger wird, liegt an ihrer Gitarrensammlung, die Instrument für Instrument wächst. Dass sie beim Spielen auf den Akustik-Gitarren immer besser wird, entgeht ihren Bekannten nicht, zumal „Debbie“ musikalisch breit aufgestellt ist. An öffentliche Auftritte, zu denen sie schon mal freundlich aufgefordert wird, denkt Janine nicht. Zu sehr gefällt ihr die Aufgabe als Leiterin einer Boutique, die ein besonders edles Parfüm anbietet, auch wenn sie sich derzeit wie viele in Kurzarbeit befindet.
Nach Corona will Janine Heydasch auch ihre Leidenschaft für die USA wieder ausleben. „Es tut weh, nicht nach Kalifornien reisen zu können“, bekennt die Wahl-Hamburgerin. Im Westen der Vereinigten Staaten kann sie ihr Lebensgefühl verwirklichen.