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65.000 feiern friedlich
Polizei, DRK und Veranstalter ziehen Bilanz
Waltrop - Am Tag nach dem Parkfest verwandelte sich der Moselbachpark gestern wieder vom Tummelplatz für Zehntausende in einen ganz normalen Stadtpark. Erneut ist die Riesen-Party mit erstaunlich wenig negativen Nebenwirkungen über die Bühne gegangen.
Rund 20.000 Besucher am Freitag, 25.000 am Samstag plus 20.000 am Sonntag – das ist die zahlenmäßige Bilanz, die Marco Patruno zieht. Er und die Leute seines Parkfest-Teams haben mehr als einmal bange auf die Unwetter-App geschaut – und am Ende erleichtert gesehen, dass Gewitter und Co. an Waltrop vorbeizogen. Den Fall, dass man das Parkfest abbrechen muss, wollte sich niemand gern vorstellen. Gleichwohl gab es dafür ein Handlungskonzept, erläutert Patruno und zieht ein laminiertes Kärtchen aus der Hosentasche – nur ein Detail des „Was wäre, wenn“-Konzepts. Ein solches Kärtchen trägt jeder Mitarbeiter mit sich. Aufgedruckt ist der Text, der über die Bühnen-Lautsprecher und Megafone durchgesagt würde, wenn der Park geräumt werden müsste.
Keine größeren Schlägereien
Bei Temperaturen wie an diesem Parkfest-Wochenende stand zudem zu befürchten, dass reichlicher Alkohol-Genuss manchem zu Kopf steigen würde. Doch die Polizei verzeichnete nicht mehr Delikte als sonst. „Wir hatten mit deutlich mehr gerechnet“, sagt Polizeihauptkommissarin Daniela Scholz. Natürlich habe es kleinere Verletzungen gegeben und hier und da sei es zu „Geschubse“ gekommen, aber dem Vernehmen nach nicht zu größeren Schlägereien. Einfache Körperverletzung und Beleidigung Am Freitag gab es nach ihren Worten zwei einfache Körperverletzungen, eine Beleidigung mit sexuellem Hintergrund, eine Widerstandshandlung, wobei derjenige in Gewahrsam genommen wurde, und zwei Platzverweise. Am Samstag verzeichnete die Polizei einen Diebstahl und eine Sachbeschädigung, am Sonntag einen Raddiebstahl und zwei Platzverweise. Zudem hatten am Samstag im Getümmel zwei Kinder ihre Eltern verloren, die aber am Ende glücklich wieder zusammenfanden. Es sei insgesamt für ein so großes Fest friedlich und sehr ruhig gewesen, fasst Daniela Scholz zusammen.
Einmal waren Drogen im Spiel
Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte nicht mehr zu tun als bei anderen Parkfesten. 26 Leute seien sie gewesen, berichtet Martin Niemczyk, Rotkreuzleiter des Stadtverbands Waltrop. Die Einsatzkräfte stammen aus den Stadtverbänden Haltern, Marl, Senden, Stadtlohn, Bönen, Olfen, Siegen-Wittgenstein und Bergkamen. An diesem Wochenende waren die DRK-Kräfte überall gefragt – vom 70. NRW-Geburtstag bis hin zum BVB-Heimspiel –, so dass man in Waltrop ein wenig weiter als sonst schauen mussten, um Leute zusammenzubekommen. Zu tun hatten sie es gottlob meist nur mit Kleinigkeiten – hier ein Pflaster, dort Nasenbluten. Am Freitag waren es elf Hilfeleistungen, am Samstag 30, am Sonntag kamen einige Kleinigkeiten hinzu. Das Gravierendste sei eine Drogen-Intoxikation gewesen, so Tanja Sork, ebenfalls Rotkreuzleiterin des Waltroper Stadtverbands.