DORTMUND - In der Diskussion um eine Neuordnung von Parkplätzen, um breitere Gehwege in Dortmund zu schaffen, hat Oberbürgermeister Ullrich Sierau erst einmal ein Stop-Schild gesetzt. Er warnte am Dienstag vor "Schnellschüssen" - und bremst damit die eigenen Tiefbau-Verwaltung.
Eine Mindestbreite von zwei Meter für Gehwege fordert der Beirat für Nahmobilität. Das städtische Tiefbauamt wollte der Empfehlung weitgehend folgen und dafür notfalls "den Parkverkehr neu ordnen", wie Baudezernent Martin Lürwer im November ankündigte. Doch diese Pläne wurden von Oberbürgermeister Ullrich Sierau am Dienstag deutlich gebremst.
"Die Empfehlung ist schwieriger umzusetzen, als das Runde ins Eckige zu bringen", erklärte er nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands mit Hinweis auf den begrenzten Platz insbesondere in dicht bebauten Innenstadt-Vierteln. Auch der Bezirksbürgermeister der Innenstadt-Ost Udo Dammer hatte in einem Interview mit unserer Redaktion gewarnt: "Wenn das umgesetzt werden soll, können wir ganze Stadtviertel schließen."
Die Konsequenz des Verwaltungsvorstands: Es soll keine Schnellschüsse geben. Stattdessen müsse genau analysiert werden, "ob das überhaupt umsetzbar ist", erklärte Sierau. "Denn es ist schlicht nicht genug Platz da, den Parkverkehr in zumutbarer Distanz unterzubringen." Was nicht bedeutet, dass man nichts gegen die Blechlawine auf den Straßen unternimmt. So soll im Laufe des Jahres im Rahmen des Masterplans Mobilität ein Konzept zu dem Themenkomplex "Ruhender Verkehr und öffentlicher Raum" entwickelt werden.
Dazu könnte etwa der Ausbau des Car-Sharings oder der Bau von Quartiersgaragen gehören - wobei Letzteres in den vergangenen Jahren in der Regel an der fehlenden Zahlungsbereitschaft möglicher Nutzer gescheitert ist. Nötig sei auf jeden Fall ein integriertes Konzept, erklärte Sierau.