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Digitalisierung
Gymnasium in Oer-Erkenschwick liegt bei i-Pad-Abdeckung hinten - das soll sich jetzt ändern
- vonMichael Dittrichschließen
Noch sind nicht alle i-Pads aus dem Digitalpakt und für bedürftige Schüler geliefert. Doch jetzt steht bereits fest: Das Willy-Brandt-Gymnasium in Oer-Erkenschwick liegt bei der i-Pad-Abdeckung ganz weit hinten.
Zwar bekommen sämtliche Lehrer wie an den anderen Schulen solch ein Tablet. Aber lediglich 23,9 Prozent der 605 Gymnasiasten werden nach aktuellem Stand mit einem Endgerät für den digitalen Unterricht ausgestattet. Das Willy-Brandt-Gymnasium (WBG) in Oer-Erkenschwick will diese Schieflage jetzt mit einem Pilotprojekt geraderücken, damit möglichst flächendeckend digitaler Unterricht erteilt werden kann. Schüler sollen eigene Endgeräte mit in die Schule bringen können. Erfahrungen in anderen Städten haben allerdings gezeigt, dass der Einsatz von verschiedenen Endgeräten wie Laptops, iPads und Handys nicht erfolgversprechend war.
Beitrag für Eltern aus Oer-Erkenschwick
Deswegen werden sämtliche Schulen in Oer-Erkenschwick jetzt auch einheitlich mit iPads ausgerüstet. „Wegen der enormen Kosten für die iPads wird das aber nicht ohne Elternbeitrag möglich sein“, sagt WBG-Leiter Christian Huhn. Bei dem Pilotprojekt sollen erst mal über einen Zeitraum von drei Jahren zwei komplette Jahrgangsstufen als sogenannte iPad-Klassen lernen. Die Schulkonferenz hat den notwendigen Beschluss bereits gefasst. Welche Jahrgangsstufen das sein werden, ist noch offen. Das WGB beabsichtigt nun, die Eltern zu bitten, für ihre Kinder iPads anzuschaffen. Die Stadt Oer-Erkenschwick hat als Schulträger bereits ihre Unterstützung für dieses Digitalisierungs-Projekt signalisiert und will den Eltern einen Zuschuss von 50 Prozent beim Kauf der Endgeräte zahlen. „Wir haben die Durchführung dieses Pilotprojekts mit den anderen Schulen abgesprochen“, sagt Huhn. Bei einem Ratenkauf würde ein iPad monatlich rund 17 Euro kosten. Das summiert sich für etwa 160 Schüler in zwei Jahrgangsstufen auf ca. 2720 Euro pro Monat und rund 32.640 Euro pro Jahr. Bei einer dreijährigen Laufzeit müsste der Schulträger rund 49.000 Euro für die iPad-Klassen am WBG zuschießen. Ähnliche Ratenkaufmodelle laufen bereits an Gymnasien in Recklinghausen und Olfen.
Entscheidung des Jugendhilfeausschusses in Oer-Erkenschwick
Die Mitglieder des Schulausschusses sprachen sich am Dienstagabend bei ihrer Sitzung einstimmig für das Pilotprojekt aus. Bei den WBG-Eltern war die Anschaffung von eigenen iPads auf große Zustimmung gestoßen. Christian Huhn versicherte: „Sollte es zu Problemen beim iPad-Kauf kommen, unterstützt in Einzelfällen unser Förderverein. Passende Endgeräte, die von Eltern bereits angeschafft wurden, können natürlich auch in den iPad-Klassen benutzt werden.“
- Mittel für Endgeräte stehen aus dem Digitalpakt (1,4 Mio. Euro) und einem weiteren NRW-Fördertopf für bedürftige Schüler zur Verfügung. Bestellt sind bisher 574 iPads für „bedürftige“ Schüler, 213 Geräte für Lehrer und 156 für Steuerung der Raumausstattung (Beamer, AppleTV). 150 Tablets sind in den Schulen bereits vorhanden.
- Weitere 371 Geräte, jeweils 53 für jede Schule, werden noch angeschafft. Das Geld dafür stammt ebenfalls aus dem Digitalpakt.
- Damit sieht die iPad-Abdeckung (ohne Lehrer) wie folgt aus: Paul-Gerhardt-Schule (58,9%), Willy-Brandt- Gymnasium (23,9%), Christop-Stöver-Reakschule (50,7%), Albert-Schweitzer-Schule (48,4%), Ewaldschule (50,7%), Clemens-Höppe-Schule (73,6%), Haardschule (60,1%).