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Nach Drogenrazzia
Polizei präsentiert 80 000 Ecstasy-Pillen
OER-ERKENSCHWICK - Stolz präsentiert Duisburgs Polizeisprecher Ramon van der Maat die Tische, auf denen 27 Waffen, darunter Sturmgewehre und Revolver, tausende Ecstasy-Pillen und Marihuana sowie Gerätschaften, wie sie in einer Drogenküche gebraucht werden, liegen. Kein Zweifel, die ruhrgebietsweite Razzia der Polizei gegen eine Drogenbande am Mittwoch vergangener Woche war ein Erfolg. Auch in Rapen.
Darüber freuten sich am Donnerstagnachmittag während einer Pressekonferenz im Duisburger Polizeipräsidium Oberstaatsanwalt Günter Neifer und sein Kollege Guido Schulz aus Kleve sowie Dieter Kretzer, Chef der Duisburger Kripo, die den gleichzeitigen Zugriff von 300 (!) Polizeibeamten in mehreren Städten des Ruhrgebiets koordiniert hatte.
In Rapen, in Waltrop und in anderen Gemeinden schnappte die Falle morgens um 5 Uhr zu. Spezialeinsatzkräfte durchsuchten Räume in einem Mehrfamilienhaus an der Holtgarde – und wurden fündig. Die Polizei entdeckte gleich zwei Marihuana-Plantagen, Chemikalien zur Herstellung synthetischer Drogen sowie mehrere Gewehre und nahm einen Mann (54) und eine Frau (53) fest. Sie befinden sich immer noch in Untersuchungshaft.
Mehr als zwölf Monate Ermittlungsarbeit lagen hinter den Beamten, als am Mittwoch vergangener Woche die Handschellen klickten. Aufmerksam wurden die Fahnder zunächst auf einen Mann aus Rheinberg, der keiner Berufstätigkeit nachging, aber Chemikalien im großen Stil bestellte. Die nachfolgenden Ermittlungen führten dazu, dass jetzt eine ganze Drogenbande festgesetzt werden konnte.
Und diese Bande arbeitete – mit Verbindungen zu dem Oberhausener Zweig des Rockerclubs Bandidos – im großen Stil. 80 000 Ecstasy-Pillen mit einem geschätzten Marktwert von rund 400 000 Euro, jeweils neun Kilogramm Marihuana und Rohmasse für die Pillenherstellung, 300 Gramm Haschisch, 250 Gramm Kokain und 50 000 Euro Bargeld wurden im Zuge der Razzia sichergestellt. Alles zu einem großen Teil in Rapen, wo auch gleich ein ganzes Drogenlabor ausgehoben wurde.
Die Ermittler versuchen nun, an die Zwischenhändler heranzukommen und die Vertriebsstrukturen der Drogenbande aufzuklären. Wegen bandenmäßigen Drogenhandels drohen den Verdächtigen bis zu 15 Jahren Gefängnis. Die beiden festgenommenen Oer-Erkenschwicker schweigen zu den Vorwürfen.