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Dachbodenfund
Rätsel um die „Musikalischen Grüße aus Oer-Erkenschwick“ ist gelöst - so wurde die Schallplatte aufgenommen
- vonJörg Müllerschließen
Dr. Christian Leson hat mit seinem Fundstück eine Recherchewelle zu einer Langspielplatte ausgelöst. Viele Bürger wurden daraufhin aktiv - mit diesem Ergebnis.
Dr. Christian Leson hatte die Venyl-Langspielplatte mit den „Musikalischen Grüßen aus Oer-Erkenschwick von seinem Schwager erhalten. Der hatte sie auf dem Dachboden seines Hauses gefunden und beide fragten nun: Wann und wie ist die Platte entstanden? Wer hat das veranlasst?
Platte wurde im Mai 1990 in Oer-Erkenschwick aufgenommen
Die Frage nach dem Zeitpunkt kann Heinz Dwinger, Ehren-Tambourmajor des Spielmannszuges Seeadler aus Oer-Erkenschwick beantworten: „Die Lieder für diese Schallplatte wurden im Mai 1990 noch in der alten Stadthalle eingespielt“, ist sich der 73-Jährige sicher. Aber nicht nur die „Seeadler“ waren bei den Plattenaufnahmen aktiv. Unter anderem hat auch der Volkschor ein Lied zum musikalischen Gelingen des Ganzen beigetragen. „Meine Frau Hannelore und ich waren damals dabei“, erzählt Walter Amberg (85). Das Ehepaar ist heute noch im Volkschor aktiv. „Wir haben damals vor der Bühne in der alten Stadthalle gestanden. Ich musste zu der Zeit eine Tenorstimme bei den Männern unseres Chores übernehmen“, erinnert sich Hannelore Amberg (82) lächelnd. Auch Sarah Olbrisch hat sich auf unseren Aufruf gemeldet. „Ich habe damals als Kind im Kinderchor von Christus- König gesungen und bin somit auch auf der Platte. Die Aufnahmen wurden, soweit ich mich erinnern kann, von Herrn Gertz vom Gymnasium mitorganisiert“, schreibt Frau Olbrisch.
Kulturamt der Stadt Oer-Erkenschwick hatte seine Hände im Spiel
Wilhelm Gertz (68), ehemaliger Oberstufen-Koordinator und Musiklehrer des Willy-Brandt-Gymnasiums kann sich noch an das Schallplattenprojekt erinnern. „Ich bin nach einer Plattenaufnahme mit den Chören und dem Orchester des Gymnasiums vom städtischen Kulturamt angesprochen worden, ob ich das Projekt begleiten würde“, erzählt Gertz. Und beim Thema Kulturamt denken viele noch an die damals aktive Mitarbeiterin Helga Kullack. „Ich habe die Plattenaufnahmen aber nicht angestoßen“, sagt sie auf unsere Nachfrage.
Oer-Erkenschwick: Aquarell-Zeichner fürs Cover war vielleicht ein VHS-Dozent
Sei es drum, die Schallplatte ist in der Welt. Auf dem Cover sind Aquarell-Zeichnungen mit Oer-Erkenschwicker Motiven zu sehen. „Die könnte der VHS-Dozent Hoffmann gemalt haben“, vermutet Ex-Lehrer Ludger Iserloh aus Oer. „Das kann gut sein“, meint dazu VHS-Leiterin Iris Faust. Horst Hoffmann war in der Tat über Jahre für die VHS tätig und hat Malkurse gegeben. „Ob Horst Hoffmann aber wirklich für die Zeichnungen auf dem Plattencover gesorgt hat, kann ich nicht sagen“, erklärt Faust.