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Fête de la Musique
Gema gefährdet Neuauflage
- vonHermann Böckmannschließen
RECKLINGHAUSEN - Die "Fête de la Musique" hat in den letzten Jahren immer wieder am 21. Juni zahlreiche Musikbegeisterte in die Innenstadt gelockt. Doch jetzt steht das Spektakel auf der Kippe. Veranstalter Oliver Kelch erwartet eine Steigerung der Gema-Gebühren um 60 %.
Die Gema, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, plant offenbar, die Veranstaltung nicht mehr als Stadtfest, sondern als Konzert einzustufen. Kelch selbst wurde durch eine entsprechende Berichterstattung der Berliner Zeitung aufgeschreckt. „Da ist die Rede davon, dass die Gebühren um bis zu 63 Prozent steigen sollen. Wenn sich das bewahrheitet, würden bei uns die Gebühren auf ca. 5 500 Euro steigen. Das wäre nur zu stemmen, wenn ich dafür Sponsoren finden würde“, erklärt Kelch. Für den war jedoch schon in diesem Jahr die Suche nach Unterstützern ein echter Kraftakt.
www.fetedelamusique-re.de
Kelch verweist auf das Geburtsland der „Fête“. „In Frankreich wurde das Festival kurzerhand als kulturelles Gut eingestuft. Lizenzgebühren fallen dort für keinen Veranstalter an“, sagt der Chef der Agentur Odesign. Im vergangenen Jahr hatte er in der Altstadt sechs Bühnen aufgebaut. Dort spielten verschiedene Bands ohne Gage bei freiem Eintritt für die Besucher. Das weltweite Musikfest findet in mehr als 520 Städten in 102 Ländern statt. 1982 wurde das Spektakel in Frankreich erfunden. Kelch hofft, dass die Koordinierungsstelle für die „Fête de la Musique“ in Berlin in den Verhandlungen mit der Gema doch noch zu einem positiven Ergebnis kommt.