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Rathaus-Umbau
Sanierung wird teurer als gedacht
- vonHermann Böckmannschließen
RECKLINGHAUSEN - Die Sanierung des Rathauses wird 553.000 Euro teurer als geplant. Waren die Baufachleute im Rathaus zunächst von 6,82 Mio. Euro Kosten ausgegangen, legte die Verwaltung dem Ausschuss eine Berechnung vor, in der die Kosten 8,1 Prozent gestiegen sind.
Wie aus einer Aufstellung hervorgeht, sind verschiedene Sanierungsmodule zunächst nicht berücksichtigt worden. Kostentreiber ist vor allem die marode Grundabwasserleitung. „Die stammt aus dem Jahre 1908. Eine Kamerabefahrung hat ergeben, dass sie komplett erneuert werden muss“, erklärte gestern auf Nachfrage Kämmerer Achim Grunwald. Und das ziehe eine Reihe von zusätzlichen Maßnahmen im Bereich des Ratskellers nach sich. „Da die Leitung unter den Toilettenanlagen verläuft, müssen diese nach der Erneuerung der Leitung ebenfalls komplett wieder neu hergestellt werden“, so Grundwald.
In der Kostenschätzung nicht enthalten war außerdem die Anschaffung einer neuen Tonanlage für den Großen Sitzungssaal. Die vorhandene Technik stammt aus dem Jahr 2002, hat damals knapp 70 000 Euro gekostet und liefert miserable Qualität. „Die Kosten für eine neue Anlage wurden bereits 2015 im Haushalt eingestellt, dann aber wegen der Rathaussanierung zurückgestellt“, stellte Dr. Sheila Patel von der Rathauspressestelle klar. Komplettiert wird die Liste, die die Kosten steigert, durch zusätzliche LED-Beleuchtung, Sanitäranschlüsse in den Büros der Ratsfraktionen und erhöhte Planungskosten.
Mit der bevorstehenden energetischen Modernisierung wird die Sanierung der gesamten technischen Infrastruktur im Rathaus in Angriff genommen. Saniert werden auch die unter Denkmalschutz stehenden Fenster. 846 000 Euro Fördergelder für Planungsleistungen und Denkmalschutz sind bereits bewilligt, die Stadt geht nach Gesprächen mit der Bezirksregierung davon aus, dass die Bauleistungen mit rund 3,9 Millionen Euro gefördert werden. Für die Bauphase wird das Gebäude komplett geräumt. Bis Ende August soll der Umzug abgeschlossen sein. Der Bürgermeister, seine Stellvertreter, die Ratsfraktionen und der Fachbereich Bürgermeisterangelegenheiten ziehen auf die andere Straßenseite in das ehemalige Still-Gebäude.
Das Standesamt wird vorübergehend im 3. Obergeschoss des Stadthauses A untergebracht. Dort finden auch die Trauungen statt. An neue Büros muss sich auch der Fachbereich Wirtschaftsförderung, Standortmanagement und Stadtmarketing gewöhnen müssen. Die Mitarbeiter ziehen in das Haus an der Breiten Straße 37 (Viehtor) ein. Das betriebliche Gesundheitsmanagement finden am Bruchweg 66 Unterschlupf.