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Extra-Zahlung
Corona-Bonus: Nur an einem Recklinghäuser Krankenhaus kommt die Ausschüttung an
- vonFrank Bergmannshoffschließen
- Ralf Wiethaupschließen
Im März bekamen die Pflegekräfte der Krankenhäuser Applaus für ihre Arbeit. Es folgte eine finanzielle Belohnung durch den Bund, doch die erreicht letztlich die wenigsten.
Die Mitarbeiter des Knappschafts-Krankenhauses und des Süder Elisabeth-Krankenhaus in Recklinghausen bekommen den angekündigten Corona-Bonus nicht. Sie gehen leer aus. Der Grund: Dort gab es nicht genügend Corona-Patienten, zumindest nicht in der ersten Welle.
Entscheidend ist der Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Mai, in dem Krankenhäuser mit weniger als 500 Betten mindestens 20 Corona-Patienten und Krankenhäuser mit über 500 Betten sogar 50 Corona-Patienten in der Behandlung gehabt haben müssten. Und das war weder an der Dorstener Straße noch an der Röntgenstraße der Fall.
152.308,35 Euro für Proselis-Mitarbeiter
Deutlich über den genannten Grenzen lag die Anzahl der Covid-19-Erkrankten hingegen am Prosper-Hospital, das mit dem St.-Elisabeth-Hospital in Herten den sogenannten Proselis-Verbund bildet. Und so können sich die Proselis-Mitarbeiter über eine Ausschüttung von exakt 152.308,35 Euro freuen. „Wir sind sehr froh, dass unseren Mitarbeitern diese finanzielle Anerkennung zuteil wird“, erklärt Sprecher Hubert Claves. Doch sicher ist auch: Reich wird keine Krankenschwester und kein Krankenpfleger. Noch ist unklar, wie das Geld Proselis-intern verteilt wird.
Krankenhäuser wollen zum Teil selbst Prämie auszahlen
Am Knappschafts-Krankenhaus muss man sich damit trösten, dass mit großer Sicherheit wieder der Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes übernommen wird, der einen Corona-Bonus beinhaltet. Aber das gilt auch für die anderen beiden Recklinghäuser Kliniken.
Immerhin: Ulrike Much, Geschäftsführerin des Elisabeth-Krankenhauses, weiß, „dass es unter den katholischen Krankenhäuser Überlegungen gibt, den Mitarbeitern selbst eine Prämie auszuzahlen.“ Denn, so Ulrike Much weiter: „Verdient hätte es das Pflegepersonal. Möglicherweise hat uns die erste Welle hier in Süd nicht so schwer getroffen, doch aktuell sieht das ganz anders, also viel dramatischer. Und die Zahl der Covid-19-Patienten sinkt nicht, sie stagniert allenfalls.“