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Tausende Corona-Tests durchgeführt
Fachkrankenschwester erzählt aus dem Krankenhaus-Alltag in der Pandemie
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Heike Burghauve (52) ist Fachkrankenschwester im Elisabeth-Krankenhaus in Recklinghausen. Sie hat seit Mai mehrere Tausend Corona-Tests durchgeführt. Auch sie hat Angst, sich zu infizieren.
Heike Burghauve ist ausgebildete Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin. Seit acht Jahren arbeitet die zweifache Mutter als leitende Pflegefachkraft im Zentrum für ambulantes Operieren im Elisabeth-Krankenhaus. Mittlerweile kannn sie auf 30 Berufsjahre zurückblicken.
In ihrem aktuellen Arbeitsalltag, geprägt von der Corona-Pandemie, ist die Schutzmontur - bestehend aus FFP2-Maske, Visier, OP-Haube, Kittel und Handschuhen - vermutlich lebensnotwendig. „Eine Pandemie ist etwas ganz, ganz Neues. Sie hat unseren Arbeitsalltag verändert“, sagt sie. Die Fachkrankenschwester nimmt seit Mai Corona-Abstriche bei Patienten vor Operationen sowie beim Krankenhauspersonal durch. „Pro Tag sind es 20 bis 30 Tests. So kommen in den vergangenen Monaten mehrere Tausend zusammen.“
Würgereiz und tränende Augen gehören dazu
Bei den Proben handelt es sich um den sogenannten PCR-Test. Dafür wird im Rachen und in beiden Nasenlöchern ein Abstrich entnommen – mit demselben Stäbchen wohlgemerkt. Tut das weh? „Es ist unangenehm“, erklärt die Fachfrau, „beim tiefen Rachenabstrich tritt ein Würgereiz auf, der Nasenabstrich ist so, als würde man Wasser in die Nase bekommen.“ Darüber kläre sie die Personen vorher auf.
Heike Burghauve selbst wird regelmäßig getestet. Wie kommt sie mit dem Prozedere zurecht? „Es ist gut aushaltbar, den Abstrich im Rachen finde ich nicht schlimm, in der Nase ist das schon unangenehmer, da laufen dann die Tränchen. ‚Wenn Tränen kommen, war ich an der richtigen Stelle‘, das sage ich auch zu den Patienten.“
Krankenschwester aus Recklinghausen schränkt Kontakte ein
Ihre Schutzkleidung ist ein wichtiger Begleiter für sie geworden. „Ich habe Angst, mich anzustecken, denn es gibt jemanden in meiner Familie, der krank ist und den ich auch schützen möchte.“ Darum schränkt sie im privaten Bereich ihre sozialen Kontakte ein. Nach langen Monaten, die von der Krankheit geprägt sind, erzählt die 52-Jährige: „Ich vermisse den engen Kontakt zu meinen Freunden, das ist nach so einer langen Zeit schon enorm.“ Einen ausführlicheren Bericht gibt‘s im E-Paper.
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