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Neues Hobby
Makramee: Recklinghäuserin (31) entdeckt Knüpftechnik der 70er-Jahre für sich
- vonTobias Mühlenschulteschließen
Vor zwei Jahren hat Christina Will aus Recklinghausen die Knüpftechnik „Makramee“ für sich entdeckt. Inzwischen beherrscht sie das Handwerk so gut, dass sie einige Stücke verkaufen kann.
Sparsamkeit bringt Christina Will (31) Mitte 2019 zur Makramee-Kunst. „Ich wollte ein großes Makramee über dem Bett haben“, erzählt die gelernte Tischlerin. Weil dafür aber 500 bis 1000 Euro aufgerufen werden, probiert sie es selbst – mit Erfolg. Über 5000 Abonnenten verfolgen heute ihre Knüpfereien bei Instagram, hin und wieder verkauft sie ihre Kunst über die Handmade-Plattform Etsy.
„Ich bin handwerklich nicht unbegabt, und ich habe mir viele Youtube-Videos angesehen, bevor ich das erste Mal überhaupt Garn in die Hand genommen habe.“ Will ist Perfektionistin. Viele Makramees habe sie aus Frust wieder abgeschnitten, erzählt sie: „Dann macht man die Arbeit von Stunden, Tagen, manchmal Wochen rückgängig.“
Über Instagram und Pinterest ist sie auf die aus dem Orient stammende Knüpftechnik aufmerksam geworden. Wann der Retro-Hype losgegangen sei, wisse sie nicht. Bei Wikipedia heißt es: „Die letzte Blütezeit in Deutschland lag in den 1970er-Jahren, mit meist sehr rustikal anmutenden Arbeiten.“
Rustikal, davon sind Wills Arbeiten weit entfernt. Das einzige, was ansatzweise mit dem Attribut in Verbindung gebracht werden kann, sind die Äste, die sie für ihre Makramees verwendet. Aber auch hier überlässt sie nichts dem Zufall. Das Holz sucht sie im Wald: „Da findet man Prachtexemplare. Die Äste dann in Form zu bringen, ist Arbeit: Rinde entfernen, kärchern, trocknen lassen, schleifen, bis zu drei Schichten Wachs auftragen.“
Frau aus Recklinghausen meldet Gewerbe an
Im April 2020 postet Will ihr erstes Foto bei Instagram, schnell hat sie Abonnenten, dann kommen die ersten Anfragen. Schließlich wagt sie den Schritt, meldet ihr Gewerbe „Bellamee Makramee“ an. Auftragsarbeiten nimmt sie nicht an – zu wenig kreativer Freiraum. Zehn ihrer 30 angefertigten Arbeiten hat sie bislang verkauft. Das hört sich nicht unbedingt nach viel an, aber schließlich sitzt die 31-Jährige bisweilen wochenlang an ihren Stücken – in ihrer Freizeit. „Ich bin auch nicht übermäßig daran interessiert, meine Werke zu verkaufen“, versichert sie glaubhaft. Aktuell knüpfe sie etwas für ihre Mutter. Mehr dazu gibt‘s im ePaper.
Die Ruhrfestspiele in Recklinghausen sollen Weltkulturerbe werden. Dafür setzt sich ein Aktionsbündnis ein. Die Mitglieder wollen, dass das Theaterfestival nicht in Vergessenheit gerät.
Zuletzt war er beruflich im Osten des Landes unterwegs, am 1. Juni tritt er seine neue Stelle in Recklinghausen an: Dr. Nico Anklam (39) wird Direktor der städtischen Museen.
Rubriklistenbild: © Stefan Korte