- vonAlexander Spießschließen
Bärbel Sczkowski ist es leid. Schon wieder ist der Aufzug im Hauptbahnhof defekt. Für sie als Rollstuhlfahrerin bedeutet das einen immensen Umweg.
Der wiederholte Defekt des Fahrstuhls am Hauptbahnhof ist das eine Problem, das andere: Auch auf die Barrierefrei-App der Deutschen Bahn ist kein Verlass. Dort werden die Aufzüge im Bahnhof nach wie vor als "In Betrieb" vermeldet.
Doch als Bärbel Sczkowski die Bahnhofshalle durchquert, steht sie schon nach wenigen Metern vor rot-weißem Flatterband: Der Aufzug hinunter zum Durchgang und zu Gleis 1 ist derzeit gesperrt.
Rollstuhlfahrerin muss einen großen Umweg in Kauf nehmen
Wenn die Bockholterin ihre Mutter in Münster besuchen möchte, muss sie zu Gleis 2. Sie müsste nun einen etwa 15-minütigen Umweg machen, um die Rampe am Hintereingang am Ossenbergweg nutzen zu können. Dann immerhin könnte sie mit dem zweiten Aufzug Gleis 2 erreichen. Ein Mitarbeiter am Auskunftsschalter schlug vor, sie könne doch bis Süd fahren und dort in den Zug nach Münster umsteigen. „Da verliert man jeden Mut, spontan zu sein", so Sczkowski.
Vandalismusschäden legen die Aufzüge im Recklinghäuser Bahnhof lahm
Erst im Vorjahr erneuerte die Bahn für einen fünfstelligen Betrag die beiden Aufzüge im Hauptbahnhof. Doch störungsfrei ist der Betrieb seitdem nicht. Oft sind es Vandalismusschäden, die die Lifte lahmlegen.
„Vandalismus ist im Recklinghäuser Bahnhof ein größeres Problem als in Münster“, sagt ein Bahnsprecher. Dort gebe es mehr soziale Kontrolle durch mehr Fahrgäste und Polizei.
Einem Marler wurde kürzlich das Fahrrad in Recklinghausen gestohlen. Dabei hat er es gegen Aufpreis an der "Bike and Park"-Station abgestellt.