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Prozess wegen Tierquälerei
Massive Schmerzen: Tierärztin soll zwei Pferde extrem vernachlässigt haben
- vonJörn Hartwichschließen
Ausgerechnet eine Tierärztin aus Recklinghausen musste sich am Montag wegen Tierquälerei vor Gericht verantworten. Zu einer Verurteilung kam es am Ende allerdings nicht.
Der Tierärztin war vorgeworfen worden, sich nicht ausreichend um ihre zwei Pferde gekümmert zu haben, die sie in einem Stall in Oer-Erkenschwick untergestellt hatte. Die ersten Meldungen waren schon vor sechs Jahren beim Veterinäramt eingegangen. Die Pferde würden kaum bewegt, hieß es. Der Stall sei verschmutzt, die Hufpflege schlecht.
Dramatisch wurde es aber erst Anfang 2019. Die amtliche Tierärztin, die nun ausrückte, traute ihren Augen nicht. Eine Schimmelstute, die sie antraf, habe völlig regungslos in der Box gestanden. „Sie war zu keiner Bewegung zu motivieren.“ Die Hufpflege sei extrem vernachlässigt worden. Schon seit Jahren habe eine sogenannte Hufrehen-Erkrankung bestanden. Auch ein in die Jahre gekommenes Kaltblut habe hochgradig gelahmt. „Der Zustand der Hufe wies darauf hin, dass er massiv Schmerzen hatte.“ Beide Pferde waren nach einem weiteren Besuch des Veterinäramts von ihren Leiden erlöst worden.
Spende an Tierheim in Recklinghausen
Die angeklagte Tierärztin hatte im Prozess am Amtsgericht Recklinghausen zwar zugegeben, dass es Probleme mit den Hufen gegeben hat. Sie habe aber trotzdem alles getan, um die Pferde nicht leiden zu lassen. „Ich habe nicht weggeguckt – mit Sicherheit nicht.“ Eine medikamentöse Behandlung habe sie allerdings abgelehnt. Das Gericht hat das Strafverfahren am Ende eingestellt. Im Gegenzug musste sich die angeklagte Tierärztin jedoch bereit erklären, 450 Euro ans Recklinghäuser Tierheim zu zahlen.
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