Ursprünglich sollten die beiden Schaustellerbuden auf dem Altstadtmarkt Zuwachs bekommen. Doch daraus wird wohl nichts. Es finden sich derzeit keine Schausteller, die ihre Geschäfte dort aufbauen wollen. Für Richard Abendroth, Vorsitzender des Recklinghäuser Schaustellervereins, ist dies ein Ausdruck der wirtschaftlichen Misere der gesamten Branche. Er sagt, er kenne schon mehrere Kollegen, die mittlerweile von Arbeitslosengeld II lebten. Auch im Kreis Recklinghausen habe die Corona-Pandemie die ersten Schausteller in den wirtschaftlichen Ruin getrieben.

Schausteller-Vorsitzender aus Recklinghausen bleibt die Adventszeit

Abendroth selbst ist mit seinem Mandel- und Süßwaren-Stand seit dem 10. Oktober auf dem Altstadtmarkt vertreten. Sein Wagen steht Rücken an Rücken mit Manuela Dehs Reibekuchen- und Bratwurst-Verkauf. „Das Geschäft läuft auf Sparflamme“, sagt Abendroth. Immerhin sei das Wetter einigermaßen. Der Schausteller vermutet: „Wenn die Gastronomie geöffnet wäre, würden wahrscheinlich noch mehr Kunden kommen.“ Dennoch wolle bleiben, sagt der Recklinghäuser Abendroth: „Die Adventszeit über auf jeden Fall. Man sagt doch: In guten wie in schlechten Zeiten.“

256 Weihnachtsbäume bestücken die Stadt Recklinghausen

Immerhin kann er sich über ein bisschen zusätzliche Weihnachtsdekoration in Recklinghausen freuen, für die in diesen Tagen das Stadtmarketing gesorgt hat. Dieses hatte frische Weihnachtsbäume geordert, die von den Mitarbeitern der Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen aufgestellt wurden und noch werden. Inklusive der drei Großtannen auf dem Altstadtmarkt, vor dem Rathaus und auf dem Neumarkt sind es 256 Bäume. Der Großteil steht in der Altstadt, 60 Bäume sind aber auch in die Südstadt gegangen.