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Hockey
Weihwasserfläschchen statt Blindgänger - so erlebt der VfB Hüls den Bau des neuen Platzes
- vonJochen Sängerschließen
Wenn man einen neuen Kunstrasenplatz baut, dann kann man was erleben. Schlag nach bei der Hockey-Abteilung des VfB Hüls.
Die Tiefbauarbeiten für den neuen Kunstrasenplatz am Hülser Badeweiher werden in Kürze fortgesetzt. Beim ersten „Schnack mit dem Vorstand“, zu dem die Hockey-Abteilung des VfB jetzt eingeladen hatte, erläuterte Gunther Deinl den aktuellen Planungsstand. Der Verdacht, dass sich unter dem Feld Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg befinden, hat sich nicht bestätigt. „Gefunden wurden ein Weihwasserfläschchen und eine alte Batterie“, erklärte der „Baumeister“, der für die restlichen Tiefbauarbeiten – zum Beispiel das Verlegen der Drainage – drei Wochen veranschlagt.
Nach einer etwa zehntägigen Pause würde dann die Asphaltschicht aufgebracht. Dafür darf es nicht zu kalt sein. Die Schicht bildet die unmittelbare Unterlage für den blauen Rasen, der bei Spielen gewässert wird. „Die Wasserversorgung erfolgt über zwei Zisternen und ist vorbereitet“, erklärte Gunther Deinl. Ob der neue Kunstrasen ab dem Mai der Austragungsort für Heimspiele des VfB Hüls sein wird, hängt nicht nur vom Baufortschritt, sondern auch von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Abteilungschef Carsten Plänker zeigte sich skeptisch, dass die Saison wie geplant fortgesetzt und abgeschlossen werden kann.
Schwierige Suche nach einem neuen Trainer
Noch keinen Vollzug konnte der Vorsitzende bei der Suche nach einem neuen Trainer für die 1. Herren melden. „Wir haben viele Gespräche geführt, aber der Markt ist leer“, berichtete Plänker. Die Situation sei anders als etwa vor fünf Jahren. Immer mehr Vereine, die in der Ober- oder Regionalliga spielen, arbeiten mit hauptamtlichen Trainern, die dann auch für alle Jugendmannschaften verantwortlich sind. Nur ein einziges Erwachsenen-Team zu coachen, sei den bisher kontaktierten Kandidaten zu aufwendig gewesen.
Bei der Eröffnung des neuen Spielfeldes wird die Hockey-Abteilung eine Festschrift veröffentlichen, die anders als die bisherigen Chroniken die „Geschichten hinter der Geschichte“ beleuchtet. Carsten Plänker und Andrea Steidle führen an den Wochenenden Interviews mit den prägenden Persönlichkeiten aus der fast 70-jährigen Hockey-Geschichte. Plänker hat zwei Merkmale entdeckt, die die Buna-Bären über die verschiedenen Generationen hinweg auszeichnet: „Wir feiern gern, sind auf dem Platz aber auch verbissen. Gegen uns spielt keiner gern, und das soll so bleiben.“
Einer der prominenten Gesprächspartner ist Horst Hänel, früher Lehrer am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Marl, der über den Schulsport dem damaligen VfR Hüls etliche Hockey-Talente zuführte und schließlich vom nationalen Spitzenklub RW Köln abgeworben wurde.