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Impfungen
Verzicht auf Impfung sei fatal - Vestnet-Ärzte aus Waltrop kritisieren Aussetzung des Astrazeneca-Einsatzes
- vonChristine Hornschließen
Der Verzicht auf Impfungen sei fatal, kritisieren Vestnet-Ärzte aus Waltrop den Stopp des Einsatzes des AstraSeneca-Impfstoffes.
Nach dem Stopp des Einsatzes von Astrazeneca-Impfstoff gegen das Coronavirus kommt starke Kritik seitens der Vestnet-Ärzte – Vestnet ist ein Zusammenschluss von Ärzten aus Waltrop, Datteln und Umgebung. „Das ist ein großer politischer Fehler“, sagt Dr. Benjamin Bode in einer gemeinsamen Videokonferenz mit Dr. Felix Gahlen und unserer Redaktion. Dr. Felix Gahlen hat ausgerechnet, dass alle zwei Tage ein Mensch sterben wird, weil nicht geimpft wird. „Mit steigender Inzidenz wächst damit die Zahl der Todesopfer exponentiell“, mahnt der Mediziner.
Massenweise Patienten aus Waltrop, die sofort parat stünden
Man hätte die 60+-Jährigen mit Astrazeneca weiter impfen können. Nebenwirkungsfreie Impfungen werde es nicht geben und im Einzelfall auch schwere, gar lebensbedrohliche Komplikationen. „Da muss man den Leuten schon reinen Wein einschenken“, sagt Dr. Gahlen. Aber der Nutzen überwiege um ein Vielfaches die möglichen Risiken. Beide Mediziner berichten aus dem Praxisalltag: „Wir haben alle massenweise Patienten, die sich sofort mit Astrazeneca impfen lassen würden.“ Der Verzicht auf die Impfung sei fatal. So fordern die Vestnet-Ärzte eine sofortige Wiederaufnahme der Impfungen mit Astrazeneca. „Zudem sollen die niedergelassenen Ärzte impfen dürfen. Es wäre viel leichter, diese Situation zu bewältigen. Unserer Ansicht nach bleibt ein riesiges Potenzial dadurch ungenutzt“, sagt Dr. Bode.
Bislang keine schweren Nebenwirkungen in Waltrop
Im Vergleich zum Herbst, als am Testzelt in Waltrop 80 bis 100 Corona-Tests täglich durchgeführt wurden und die Positivquote bei 30 bis 50 Prozent lag, sind die Zahlen zuletzt deutlich heruntergegangen, auch wenn aktuell wieder mehr Anmeldungen vorliegen. „Jüngst waren es täglich zwischen zehn und 20 Tests bei einer Positivquote von 20 bis 25“, erläutert Dr. Gahlen. Auffällig: In den vergangenen drei Wochen wurde in allen Tests die Virus-Mutante B.1.1.7 nachgewiesen. „Wir beobachten jedoch keinen anderen Verlauf als bei der ursprünglichen Variante“, so Dr. Gahlen. Wie einfach es funktionieren könne, viele Menschen zu impfen, habe die Aktion vergangenen Samstag gezeigt. Hier wurden 500 Lehrer und Lehrerinnen sowie Kita-Personal geimpft – mit Astrazeneca. Schwerwiegende Nebenwirkungen seien bis gestern Mittag nicht aufgetreten.