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Bedarf für Waltrop ermittelt
Apotheker in Sorge: Ansturm auf kostenlose FFP2-Masken trotz Lockdown befürchtet
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Ab Donnerstag (17.12.) bekommen bestimmte Menschen kostenlos drei FFP2-Masken. Ausgegeben werden sie in den sechs Waltroper Apotheken. Dort gibt es Bedenken.
Helga Gödeke ist in Sorge; in Sorge vor einem unkontrollierten Ansturm auf die FFP2-Masken und damit auf die Apotheken am Donnerstag, dem zweiten Tag des harten Lockdowns. „Wir appellieren an die Vernunft der Bürger: Wenn jeder nur einmal kommt, dann sind genug Masken für alle da“, sagt die Apothekerin. Helga Gödeke spricht auch im Namen ihrer Berufskollegen in Waltrop.
Apotheker gehen in Vorleistung
Ursprünglich hatte Bundes-Gesundheitsminister Jens Spahn angestrebt, besagte Schutzmasken für die Generation Ü60 an die Apotheken zu verteilen. Seit Ende vergangener Woche ist allerdings klar, dass sich die Apotheken selbst um die Beschaffung kümmern müssen. „Das haben wir dann sofort getan“, sagt Helga Gödeke. Auch finanziell treten die Apotheker damit kräftig in Vorleistung. Wann und wie das Geld durch den Bund oder das Land erstattet wird, ist bisweilen unklar.
30.000 Masken für Waltrop
Anhand Spahns Prognose, dass deutschlandweit etwa ein Drittel der Bevölkerung Anspruch auf die FFP2-Masken hat, haben die Apotheker den Bedarf für Waltrop ermittelt. Ergebnis: „Wir brauchen jetzt erst einmal rund 30.000 Masken“, sagt Gödeke. Diese Masken sind bereits geordert.
Run auf Apotheken befürchtet
Was Helga Gödeke unterdessen nicht nachvollziehen kann, ist der Umstand, dass die Verteilung noch vor Weihnachten übers Knie gebrochen wird. „Man muss sich vorstellen, dass jetzt 27 Millionen Menschen in Deutschland in die Apotheken rennen.“ Oder auf Waltrop heruntergebrochen: 10.000 Menschen. Nicht zu vergessen die Kunden, die aus anderen Gründen eine Apotheke aufsuchen. Zur Erinnerung: Ab Mittwoch ist Lockdown und Abstand das Gebot der Stunde.
Helga Gödeke appelliert noch einmal eindringlich, dass es nicht nötig sei, dass alle Anspruchsberechtigten direkt am Donnerstag geknubbelt vor den Apotheken stehen. Bis 31. Dezember werden die Masken ausgegeben. „Wenn dann noch jeder in seine Stamm-Apotheke geht, dann sollten für alle genug Masken da sein.“