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Corona-Pandemie
Waltroper Vestnet-Ärzte sind sauer auf verschlafene Politiker
- vonChristine Hornschließen
Kontakte nachzuverfolgen gilt als A und O in Zeiten der Corona-Pandemie. Warum ist dann nicht längst eine App dafür eingeführt worden, fragen sich Waltroper und Dattelner Ärzte.
Möglichst schnell die Kontakte einer Person, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, informieren - das ist enorm wichtig im Kampf gegen Covid-19. Davon sind die Ärzte des Netzwerks Vestnet schon lange überzeugt. Umso unerklärlicher finden sie, dass es immer noch keine digitale Verfolgungs-Möglichkeit für solche Fälle gibt. „Die Politik verschläft Maßnahmen“, erklären jetzt die Mediziner.
Waltroper und Dattelner Ärzte empfehlen Luca
Aus Sicht von Vestnet ist die App „Luca“ dafür hervorragend geeignet, Kontakte von Covid-19-Patienten ausfindig zu machen. Die App ermögliche es, „dass das Gesundheitsamt in dem Augenblick eines positiven Testes alle Kontakte sofort verfügbar hat, was im Kreis Recklinghausen leider immer noch mehrere Tage dauert“, erklärt der Vestnet-Vorsitzende Dr. Matthias Andersen. Er äußerte sich auch im Namen seiner Waltroper Kollegen Dr. Claudia Maier, Dr. Benjamin Bode und Dr. Felix Gahlen sowie des Dattelners Dr. Andreas Odenkirchen. „Mit der App wäre die Eingrenzung von Infektions-Clustern somit optimal möglich“, erläutert Dr. Andersen.
Furcht vor steigenden Infektionszahlen
Umso dringender werde der Einsatz der digitalen Nachverfolgung, nachdem am Montag (22.3.) das Oberverwaltungsgericht in Münster viele Beschränkungen für den Einzelhandel außer Kraft gesetzt hatte. Es drohe eine deutliche Erhöhung der Kontakte und damit eine Steigerung an Infektionen, fürchten die Ärzte aus Waltrop und Datteln.
Keine Antwort aus Gesundheitsamt und Landrats-Büro
Bereits vor Wochen hätten sie auf die App hingewiesen und ihre Unterstützung dabei angeboten, sie zu verbreiten. Vestnet habe Dr. Jutta Hullmann, die Leiterin des Gesundheitsamtes, und auch Landrat Bodo Klimpel kontaktiert. Beide hätten sich aber nicht zurückgemeldet, bedauert Vestnet-Vorsitzender Andersen. Es sei den Vestnet-Mitgliedern unerklärlich, „warum die Entscheidungsträger im Kreis Recklinghausen nicht in der Lage sind, die bestehenden Möglichkeiten umzusetzen und somit zum Schutz der Bevölkerung in unserem Landkreis beizutragen.“