Schnee in Waltrop: Gelbe Tonnen werden am Freitag abgeholt, ab Montag fahren auch die V+E-Müllwagen wieder
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Tamina Forytta
Silvia Seimetz
Christine Horn
Der Winter hat Waltrop weiter fest im Griff, aber langsam hat sich einiges eingependelt, seitdem am Wochenende so viel Schnee fiel. Auch die Müllabfuhr soll zur Normalität zurückkehren.
Fotos vom Wintereinbruch im Kreis Recklinghausen: So heftig ist die Lage in unseren Städten
Freitag (12.2.), 7 Uhr: Ab heute fährt die Firma Suden, die im Auftrag von Entsorger Remondis die gelben Mülltonnen in Waltrop leert, wieder den Müll ab. Das habe Suden mitgeteilt, erklärt V+E-Chef Bernd Funke. Suden fahre die Touren gemäß Abfallkalender. In Straßen, die die Mitarbeiter schneebedingt nicht ansteuern können, würden die Tonnen stehen gelassen. Bei der nächsten möglichen Leerung werde der Überwurf, der in Säcken gesammelt werden kann, dann mitgenommen.
16.45 Uhr: Der Ver- und Entsorgungsbetrieb (V+E) hat heute angekündigt, ab Montag (15.2.) die Müllabfuhr wieder aufzunehmen. Die diese Woche nicht angesteuerten Bezirke werden allerdings nicht nachgeholt, erklärt Bernd Funke. Der bis dahin anfallende Müll, der nicht mehr in die Tonne passt, kann in Säcken (oder bei Altpapier in Kartons) gesammelt und bei der nächsten Leerung neben die Tonne gestellt werden. Wer absolut keine Möglichkeit hat, den Müll zu Hause zu lagern, der darf seinen Abfall zum Recyclinghof, Im Wirrigen 36, bringen. Der Hof ist diese Woche geschlossen, aber ab Montag, 15. Februar, wieder geöffnet.
Donnerstag (11.2.), 11 Uhr: Wer kann, verzichtet zurzeit aufs Auto. Aber manche Berufsgruppe - Pflegedienste etwa - hat keine Wahl. Und Dachdecker wie auch Feuerwehrleute müssen auch verstärkt ausrücken - um Eiszapfen zu entfernen, die zur Gefahr zu werden drohen.
Mittwoch (10.2.), 13.30 Uhr: Seine schwangere Frau hat ein Waltroper Landwirt jetzt mit einem ungewöhnlichen Gefährt zur Untersuchung chauffiert: Mit einem Trecker ging‘s ins „Vincenz“ in Datteln.
Dienstag (9.2.), 17.30 Uhr: 25 Mitarbeiter des Ver- und Entsorgungsbetriebs sind derzeit zwischen 5 und 22 Uhr auf den Beinen und räumen Schnee von den Straßen - nicht ohne sich Kritik anhören zu müssen.
18.07 Uhr: Jetzt ist klar, wie es zu der Meldung „Person im Kanal“ kam: Am frühen Nachmittag war ein Hund in den Kanal gefallen. Das Frauchen sprang hinterher, um den Vierbeiner zu retten. Zwei Passanten zogen die Frau aus dem eisigen Wasser. Denn die Spundwände und Leitern waren vereist, wie Feuerwehrsprecher Jochen Möcklinghoff mitteilte. Die Frau wurde vom Notarzt vor Ort versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Der Hund überlebte.
15.59 Uhr: Die Feuerwehr hat die Meldung erhalten, dass an der Hafenstraße eine Person in den Kanal gefallen ist. Noch bevor die Retter ausrückten, war der Mensch aus dem Wasser heraus. Er wurde vom Rettungsdienst medizinisch versorgt. Einen weiteren Einsatz am Wasser hatte die Feuerwehr in Oberwiese. Dort war ein Sportboot leck geschlagen und drohte zu sinken. Mit einer Tauchpumpe wurde das Innere des Bootes leer gepumpt. Die Ursache des Lecks ist noch unbekannt, ein Zusammenhang mit dem Frost kann nicht ausgeschlossen werden.
15.30 Uhr: Der V+E hat angekündigt, dass die Müllabfuhr die ganze Woche ausfällt. Die Abfuhr wird in der kommenden Woche nachgeholt. Dann kann Abfall, der nicht mehr in die Tonne passte, auch in Säcken daneben gestellt werden.
Montag, 12.40 Uhr: Feuerwehrsprecher Jochen Möcklinghoff lobt die Besonnenheit der Autofahrer. Verkehrsunfälle gab es direkt nicht. Am Morgen war ein Sattelschlepper auf der Oberlipper Straße in den Graben gerutscht. Er wurde von einer Bergungsfirma befreit. Auch ein landwirtschaftlicher Betrieb hatte die Feuerwehr alarmiert, weil eine Plane über einer Biogasanlage einzustürzen drohte. Da die Feuerwehr jedoch nur bei Gefahrenlagen aktiv wird, wurde auch dieses Problem in Eigenregie gelöst. Am Landabsatz ist ein Lastwagen im Kreisverkehr stecken geblieben. „Vermutlich hat der Fahrer einen Findling erwischt, der unter dem vielen Schnee nicht zu sehen war“, so Möcklinghoff. Auch das wäre an normalen Tagen ein Fall für eine Bergungsfirma. Die Feuerwehr hilft jedoch, damit der Verkehr schneller wieder fließen kann. Möcklinghoff zieht bislang eine positive Bilanz: „Es gab keine Verletzten. Das ist bei der Wetterlage etwas besonderes.“
Montag, 9.55 Uhr: Auf der Hochstraße hat sich am Montagmorgen (8.2.) ein Lastwagen quergestellt. Nach Berichten von Anwohnern hat der Fahrer des Lkw versucht, in Höhe des Annengässchen zu wenden. Dabei habe sich das Fahrzeug auf der Fahrbahnmitte festgefahren. „Auch das laute Aufheulen des Motors und das Quietschen der Reifen hat den Lkw keinen Meter nach vorne gebracht“, so der Bericht des Augen- und Ohrenzeugen. Mit Schüppen und Schneeschiebern versuchte der Lastwagen-Fahrer zusammen mit Anwohnern dann, das Eis unter den Rädern weg zu bekommen. Zeitweilig bildeten sich lange Fahrzeugschlangen hinter dem quer stehenden Lkw.
UPDATEMontag, 7.45 Uhr: Wie Bernd Funke, Leiter des Ver- und Entsorgungsbetriebs mitteilt, wird die Müllabfuhr eingestellt. „Fahrzeuge kommen wegen der Witterung nicht durch, zudem können die Mülltonnen nicht gezogen werden“, begründet Funke die Maßnahme. Zudem bleibt der Betriebshof geschlossen.
Das hatten wir ursprünglich berichtet (7.2.): Ein Glück, dass heute Sonntag ist, sonst wäre es wohl nicht ganz so ruhig auf Waltrops Straßen. So steigt in diesem Wintermärchen wohl nur der ins Auto, der es wirklich nicht vermeiden kann. Wie die Männer des Ver- und Entsorgungsbetriebs (V+E). Seit 5.30 Uhr kämpft das 16-köpfige Team unter dem Meister vom Dienst, Frank Friedrich, gegen die Schneemassen, die in der vergangenen Nacht Waltrop überzogen haben. Und es weiterhin tun.
Mit zwei Streuwagen, fünf Traktoren mit Schneeschilden und zwei Handstreu-Trupps ist der V+E auf den Straßen unterwegs. „Die Schneeverwehungen erschweren unsere Arbeit sehr“, erläutert Frank Friedrich. Die Streuwagen würden heute rund um die Uhr im Einsatz bleiben. „Am Mittag werden die Fahrer abgelöst, damit sie sich etwas ausruhen können“, so Friedrich. Schon am Freitag hatte der V+E sich auf den angekündigten Wintereinbruch eingestellt.
Aber auch Privatleute greifen bereits am Morgen fleißig zu Schneeschieber und Besen, um ihre Eingänge und die Wege zu befreien. Mancher wurde dabei von einer weißen Hürde vor der Tür überrascht, denn der Wind wehte die Schneemengen gern vor Eingänge und in Nischen. Und die ersten Spaziergänger mit Schlitten wurden schon um kurz nach 9 Uhr gesichtet.
Doch weil es den ganzen Tag ununterbrochen weiterschneite, war das Schneeräumen ein Kampf gegen Windmühlen. Was vorne frei geräumt war, war von hinten wieder zugeschneit. So war es zwangsweise auch auf den Straßen. Die Vestische hat derweil ihren Betrieb für den ganzen Sonntag eingestellt. Die Polizei und auch die Feuerwehr melden in Waltrop bislang keine Unfälle. Die Leute scheinen vernünftig zu sein. Sie bleiben daheim oder sind zu Fuß unterwegs.