Waltrop - Er ist fast schon ein Stammgast in Waltrop: Der Holocaust-Überlebende Salomon „Sally“ Perel (88) besuchte einmal mehr Waltroper Schüler und las vor aus seinem Buch „Ich war Hitlerjunge Salomon“.
Zunächst in der Stadthalle vor rund 260 jungen Leuten von der Paul-Dohrmann-, der Real- und der Gesamtschule, später dann vor 250 Schülern des Theodor-Heuss-Gymnasiums, brachte Sally Perel auf die ihm eigene ruhige, aber eindringliche Art und Weise seine Erfahrungen zu Gehör. „Zeitzeugen sind die besten Geschichtslehrer, sagt man“, so Sally Perel, „und Geschichte ist die beste Lehrmeisterin.“
Als Jude Mitglied der Hitlerjugend
Perel war während der Zeit des Nationalsozialismus als Jude Mitglied der Hitlerjugend geworden und hatte so überlebt. „Vier Jahre habe ich mich unter dem Mantel des mächtigen Todfeindes versteckt“, sagt Perel. Das habe seine Seele in zwei Teile gespalten, und noch heute müsse er sich damit auseinandersetzen.
Als er später selbst einmal Auschwitz besucht habe und dort die Schuhe der Verbrannten gesehen habe, habe er sich geschworen: „So lange mich meine Schuhe tragen, werde ich berichten.“
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